Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
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"Tod dem Amtsgeheimnis / Ein Geschenk für
investigative Reporter? Der zweite Anlauf der Grünen für
ein Informationsgesetz
... Die Kombination von Pressefreiheit und Informationsfreiheitsgesetz
sei unschlagbar, und der amerikanische Journalismus verdanke ihr fast alle
großen Enthüllungen, betont Harold Evans, der als langjähriger Chefredakteur
der Londoner 'Sunday Times' viele investigative Recherchen geleitet hat.
... Die Grünen ... haben im Koalitionsvertrag ein Informationsfreiheitsgesetz
nach dem Vorbild der USA festgeschrieben. Der freie Zugang zu amtlichen
Unterlagen, Akten und Datenbeständen staatlicher und kommunaler Behörden
sei Bürgern verwehrt, heißt es im Entwurf. 'Unter dem Hinweis
auf die Wahrung des 'Amtsgeheimnisses' wird das Recht auf freie Information
über öffentliche Entscheidungsprozesse vorenthalten.' ...
Seit 1998 gewährt Brandenburg auf Länderebene Akteneinsicht; Schleswig-Holstein
plant die Reform für 1999. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland
hinterher: Nicht nur Irland, Kanada, Ungarn, Österreich, die Schweiz
und skandinavische Länder gestatten Akteneinsicht. Sogar Japan
hat 1997 begonnen, die Verwaltung zu öffnen. Im Gegensatz zu
den USA soll das Informationsgesetz jedoch nicht für die Strafverfolgungsbehörden
gelten ... . ... BND-Akten werde man wohl kaum zu Gesicht bekommen, sagte Helmut
Bäumler, der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein. ...
Ob das Gesetz nicht nur eine Kulturrevolution für die Amtsstuben
bedeutet, sondern auch für den Journalismus, hängt von der Umsetzung
ab." BerlZtg 8.3.99 S. 20
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"Datenleitungen für Regierungssitz Berlin
sind in Betrieb / Informationsverbund Berlin-Bonn ermöglicht multimediale
Kommunikation / Telekom kommt nicht mehr nach
Das Vorhaben ist komplex: Mit dem Informationsverbund Berlin-Bonn
(IVBB) soll auf höchster Regierungsebene eine multimediale Kommunikation
eingeleitet werden. ... 'Die Infrastruktur steht. Erste Dienste und Dienstleistungen
laufen bereits', sagt Rolf Krost, Referatsleiter im Bundesinnenministerium
und verantwortlich für das IVBB-Projekt. Dazu gehören E-Mail,
Intranet-Anwendungen, Adreß- und Verzeichnissysteme und Dokumentenmanagement
bis hin zu Internet-Zugriffen und einem sicheren Ende-zu-Ende-Dokumentenaustausch.
... Viel Kapazität werden dann zwischen Berlin und Bonn vor allem
Anwendungen wie Videokonferenzen sowie die Zugriffe auf digitale Datenbanken
und Archive mit multimedialen Informationen brauchen. Sobald alle
Bundesbediensteten im Sommer dieses Jahres innerhalb des IVBB Position
bezogen haben, werden mehr als 30 000 Teilnehmer an der multimedialen Kommunikation
partizipieren." FAZ 8.3.99 S. 27
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"Microsoft greift nach E-Commerce / Der Softwaregigant
versucht mit einer eigenen Business-Sprache Boden gut zu machen
... Im Zentrum von Microsofts jüngsten strategischen Bemühungen
steht Biz Talk, was im US-Jargon für 'Business-Sprache' steht. Der
genaue Inhalt der interessant klingenden Verpackung Biz Talk blieb bei
seiner Vorstellung aber noch etwas schleierhaft. Microsofts Chief Operating Officer
Bob Herbold sprach in San Francisco von einem 'Framework', einem Rahmenwerk,
mit dessen Hilfe die verschiedenen Elemente für E-Commerce verbunden
werden können. ... Technisch handelt es sich beim neuen Projekt nach
Meinung von Experten um eine Software-Sammlung, deren Kern auf XML (Extensible
Markup Language) basiert. XML ist eine erweiterte Form von HTML (Hypertext
Markup Language), mit der bisher die meisten Internet-Seiten gebaut wurden.
... In US-Fachmedien wurde das neue Zauberwort als 'EDI für die breite
Masse' apostrophiert. EDI steht für 'Electronic Data Interchange'
und gilt als der weltweite Standard für elektronische Geschäftsformulare
wie Aufträge, Lieferscheine und Rechnungen." HB 8.3.99
S. 20
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"Sicherheitslücke bei Windows 98 / Microsoft
will sie beheben / Zugang zu Gewohnheiten der Internet-Nutzer
Microsoft will einen Bestandteil seines Betriebssystems
Windows 98 ändern, mit dessen Hilfe Unbefugte Zugang zu privaten Informationen
über Computernutzer erhalten könnten. Das berichtete die 'New
York Times' am Sonntag. Der Software-Hersteller aus Redmond (Washington)
habe ein Identitätsnummernsystem in Windows 98 und anderen Microsoft-Produkten
bislang genutzt, um insgeheim eine riesige Datenbank an Privatinformationen
über Computerbenutzer aufzubauen. ... Über das Identitätsnummernsystem
könnten Hacker die Gewohnheiten der PC-Nutzer im Internet ausspionieren
und auf private Dokumente zugreifen, berichtete die Zeitung." FAZ 8.3.99
S. 26
"Mehr Privatsphäre / Microsoft beseitigt Windows-Lücke" HB 8.3.99 S. 13
Mehr Informationen zu Thema finden Sie im Internetangebot des Heise-Verlages
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"Strafanzeige: Verriet Promi-Arzt die Daten
von Patienten?
... Nach Angaben der Münchner 'Abendzeitung' wurde Strafanzeige
gegen Müller-Wohlfahrt gestellt, weil er angeblich vertrauliche Akten
über Tennis-Star Boris Becker, den Ex-Formel-1-Piloten Gerhard
Berger sowie Fußball-Profis wie Jürgen Kohler, Andreas Brehme
und Nationaltrainer Erich Ribbeck an seinen früheren Geschäftspartner
Udo Apfelbaum weitergegeben haben soll. Falls die Vorwürfe stimmen,
hätte der Prominenten-Arzt die ärztliche Schweigepflicht gebrochen." MoPo
8.3.99 S. 26
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